Eine stationäre Reha dauert in der Regel 3 bis 5 Wochen. Während dieser Zeit sollen die Beschwerden der Patient:innen verbessert und die Patient:innen insbesondere darauf vorbereitet werden, mit verbleibenden Herausforderungen umzugehen, diese selbstständig oder durch ambulante Unterstützung weiter zu verbessern und wieder uneingeschränkt an allen Lebensbereichen teilnehmen zu können.
Lesen Sie im nachfolgenden Artikel wichtige Informationen dazu, was für Möglichkeiten es nach der Reha für Patientinnen und Patienten gibt, die ihnen beim Wiedereinstieg in den beruflichen und sozialen Alltag helfen.
Mit einem umfassenden Angebot wird während des Reha-Aufenthaltes darauf hingearbeitet, dass der Gesundheitszustand wie - oder beinahe wie - vor der Erkrankung oder Unfall erreicht wird. Ob durch Bewegung, Entspannungstechniken, Achtsamkeit, Patientenschulungen, Ernährungsberatungen oder Gruppengespräche, in den Wochen in der Reha erhalten die Patienten viele Werkzeuge an die Hand, um den neuen Alltag zu meistern.
Diese konzentrierte und gebündelte Vermittlung von Wissen und Übungen kann die Patient:innen zurück zu Hause allerdings vor große Herausforderungen stellen: Denn wie kann das neugewonnene Wissen tatsächlich im Alltag umgesetzt werden, wenn die Hilfestellung durch Therapeut:innen fehlt und der Alltag noch so viele andere Verpflichtungen mit sich bringt.
Seit dem Jahr 2019 gilt das neue Reha-Nachsorgekonzept der Deutschen Rentenversicherung Bund verbindlich und bundesweit einheitlich. Reha Einrichtungen werden damit stärker in die Verantwortung genommen, die Phase nach dem Reha-Aufenthalt frühzeitig zusammen mit dem Patienten zu besprechen und zu planen.
Das bedeutet, dass nicht nur theoretische Empfehlungen ausgesprochen werden, welche Maßnahmen die Patienten im Anschluss an die stationäre Reha weitergehend durchführen oder welche Übungen sie selbstständig zu Hause anwenden sollen. Vielmehr stehen vier ganz konkrete Nachsorge-Programme zur Verfügung, aus das Ärzteteam und die Patient:innen gemeinsam auswählen und einen passenden Anbieter vor Ort finden. Das Ziel der Rehanachsorge ist es, den erreichten Rehabilitationserfolge auch zurück im Alltag zu festigen.
Dies kann durchaus eine große Herausforderung darstellen, denn während sich die Patient:innen in der Zeit der Rehabilitation um nichts kümmern mussten, außer um sich selbst, sieht das für die meisten Patient:innen zurück zu Hause anders aus: Arbeit, Haushalt, Familienangehörige, Haustiere, Papierkram: All das beansprucht einen Großteil des Tages und benötigt viel Energie, so dass die Vorsätze, die Rehaübungen alleine zu Hause fortzuführen, darunter leiden können.
Je nachdem, was der Fokus Ihrer Rehabilitation war, gibt es darauf entsprechende Nachsorgekonzepte. Bei allen haben Sie weiterhin Ansprechpartner, die sich mit Ihrem individuellen Fall auskennen und sich regelmäßig zu Ihren Fortschritten mit Ihnen austauschen. Dies ist sowohl für die Motivation hilfreich, weiter an der Gesundheit zu arbeiten, als auch für den Fall, dass zum Beispiel Trainingspläne angepasst werden müssen.
Die Rehanachsorgekonzepte gibt es sowohl vor Ort, wo sie in Gruppen durchgeführt werden, als auch digital über Apps verschiedener Anbieter, bei denen Sie zeitlich flexibler Ihre Nachsorge wahrnehmen können. Sehen Sie alle verfügbaren Nachsorgekonzepte im Überblick. Für detailierte Informationen klicken Sie bitte auf den jeweiligen Link.
Als ergänzende Leistungen stehen den Patienten Rehabilitationssport und Funktionstraining zur Verfügung. Während im Rehasport Ausdauer, Kraft, Koordination und Flexibilität mit sportlichen Elementen verbessert werden, geht es im Funktionstraining eher um den gezielten Aufbau von Muskeln oder Gelenken.
Das Nachsorge Angebot ist ob der Vielzahl der Patienten insbesondere im ländlichen Raum noch immer eine Herausforderung. Hilfe bei der Suche bietet hier das Nachsorge Suchportal der DRV und für psychosomatische Reha die Plattform Psyrena.
Wenn Sie ländlich wohnen und in Ihrer Umgebung nicht viele Anbieter wie Physiotherapiepraxen angesiedelt sind oder wenn Sie zeitlich nicht wöchentlich immer am gleichen Termin Rehanachsorgeangebote wahrnehmen können, könnte eine digitale Rehanachsorge für Sie geeignet sein. Davon gibt es für jedes Nachsorgekonzept bereits verschiedene Anbieter.
Einige Kliniken arbeiten sogar in der Reha mit digital angeleitetem Training, so dass sich die Patient:innen bereits mit der jeweiligen App vertraut machen können. Sie können sich in unserem Artikel zu digitale Therapien genauer über die verschiedenen Anwendungsbereiche von digitalen Therapiemöglichkeiten informieren.
Informationen zur digitalen Rehanachsorge haben wir für Sie zusammengestellt.
Mehr erfahrenBereits während Ihres Rehaaufenthalts können Sie sich in Absprache mit dem Ärzteteam entscheiden, ob eine vor-Ort Rehanachsorge oder eine digitale Rehanachsortg für Sie besser geeignet sein könnte und dementsprechend die Nachsorge einleiten.
Die Nachsorgekonzepte T-RENA und IRENA haben jeweils auch digitale Anbieter, mit denen Sie Ihre Rehanachsorge im häuslichen Umfeld durchführen können. Eine Besonderheit stellt die digitale Rehanachsorge für psychisch Erkrankte dar, wo es zwei verschiedene Ansätze gibt:
Es gibt auch noch die Möglichkeit, die Rehanachsorge hybrid - also sowohl mit Terminen vor Ort als auch mit online unterstützten Terminen - zu absolvieren. Der beste Ansprechpartner dafür ist das Ärzteteam oder der soziale Dienst in der Rehaklinik, die Ihnen hier schon einmal die wichtigsten Fragen beantworten können.
Die Rehanachsorge ist ein wichtiges Instrument, um das erlernte Wissen und die Fähigkeiten aus der Reha auch wieder zu Hause im Alltag zu integrieren. Ein strukturiertes Programm sowie der verfügbare Ansprechpartner oder Therapeut können eine große Hilfestellung dabei sein, trotz des Alltagsstresses das Rehaprogramm auch zu Hause weiter fortzusetzen und somit langfristig die eigene Gesundheit zu verbessern.
Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Rehanachsorge.
Nachsorge nach der Rehabilitation umfasst alle Maßnahmen und Therapien, die nach einem stationären oder ambulanten Reha-Aufenthalt fortgeführt werden, um die Wiederherstellung der Gesundheit und Funktionalität sicherzustellen und Rückfälle zu vermeiden. Sie soll den Übergang in den Alltag erleichtern und langfristige Gesundheitsziele unterstützen.
Die Reha-Nachsorge wird in der Regel von den behandelnden Ärzt:innen in der Rehabilitationsklinik beantragt. Sie arbeiten zusammen, um einen individuellen Nachsorgeplan zu erstellen, der an die spezifischen Bedürfnisse des Patienten angepasst ist.
Nach Abschluss einer Rehabilitationsmaßnahme wird der Patient üblicherweise in die ambulante Nachsorge übergeleitet, welche die Fortführung therapeutischer Maßnahmen beinhaltet. Der Patient erhält einen individuellen Nachsorgeplan, der regelmäßige Termine und Empfehlungen umfasst, um die Fortschritte aufrechtzuerhalten und die Integration in den Alltag zu unterstützen.
T-RENA (Trainingstherapeutische Rehabilitationsnachsorge) und IRENA (Intensivierte Rehabilitationsnachsorge) sind spezielle Nachsorgeprogramme, die von der Deutschen Rentenversicherung gefördert werden. Sie zielen darauf ab, die in der Rehabilitation erzielten Gesundheitsfortschritte durch gezielte therapeutische Maßnahmen zu festigen und weiterzuentwickeln.