Zuletzt aktualisiert: 09.10.2024
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Die Demenzerkrankung unterscheidet weder zwischen Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Religion noch Status. Sie kann jeden jederzeit betreffen. Zu den bekanntesten Menschen, die an der Alzheimer Demenz erkrankten und auch verstarben, gehörten zum Beispiel der ehemalige amerikanische Präsident Ronald Reagan und der berühmte Künstler Carolus Horn.
Es handelt sich um eine erworbene Störung verschiedener geistiger, emotionaler und sozialer Fähigkeiten, die über die Altersnorm hinausgeht. Dazu gehören:
Gedächtnisstörungen, Orientierungsstörungen und Sprachstörungen
verändertes Gefühlserleben
Störung der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens
Die Ursache für die meisten Demenzen sind chronische hirnorganische Erkrankungen. Die Demenzen beeinträchtigen in zunehmendem Maße Leistungsfähigkeit und Alltagsaktivitäten, daher spricht man auch von einem progredienten Demenzsyndrom. Wenn diese Symptomatik gegeben ist und länger als sechs Monate anhalten, besteht der Verdacht auf eine differenzielle Erkrankung.
Demenz gehört zu den häufigsten psychischen Störungen in der Altersgruppe der über 60-jährigen. Derzeit sind zwischen 900.000 und 1,2 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Pro Jahr kommen ca. 200.000 Neuerkrankungen in Deutschland hinzu. Im höheren Lebensalter ist Demenz die häufigste Ursache von Pflegebedürftigkeit.
Symptome und Krankheitsverlauf
Demenzielle Erkrankungen beeinträchtigen die Erkenntnis, Beurteilung und Bewertung, sie verändern das Verhalten, sie können unterschiedliche psychische Erkrankungen verursachen und sich in körperlichen Symptomen sichtbar machen. Die Grundlage für die Diagnose ist eine genaue Symptombeschreibung im richtigen zeitlichen Zusammenhang und des Weiteren eine möglichst genaue biografische Erfassung psychischer und sozialer Veränderungen.
Folgende Symptome sind für eine Diagnose relevant:
Kognitive Symptome sind bereits im Frühstadium erkennbar und bei allen Demenzerkrankungen fortschreitend. Sie treten zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf. So kann es zum Beispiel initial zu Störungen von Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Orientierung kommen. Im Verlauf können Sprachstörungen auftreten sowie Störungen der Handlungsfähigkeit (Apraxie) und eine Störung des Wiedererkennens (Agnosie).
Psychische Symptome treten regelmäßig bei Demenzerkrankungen auf. Allerdings sind sie nicht zwingend fortschreitend, d. h. sie nehmen nicht zwangsläufig mit fortschreitender Krankheit zu. Zu den unspezifischen psychischen Störungen im Rahmen einer Demenzerkrankung gehören beispielsweise diffuse Angstgefühle
, depressive Verstimmungen sowie Fehlerkennungen und Halluzinationen.
Sehr häufig treten bei Patienten mit Demenzerkrankungen akute Verwirrtheitszustände insbesondere im Stadium einer mittelschweren Demenzerkrankung auf. Wichtig ist es, erklärbare Auslösesituationen von plötzlichen Verhaltensänderungen ohne äußere Ursache zu trennen. Zu den Verhaltensveränderungen bei Demenzerkrankungen gehören zum Beispiel Unruhe und Rastlosigkeit, Aggressivität sowie das Sammeln und Verstecken von Gegenständen (Hamstern).
Körperliche Symptome treten je nach Art der Demenz im Früh- oder Spätstadium auf, in den meisten Fällen leiten sie die schwere Krankheitsphase ein. Das Ziel der Pflege in diesem Stadium ist die Stabilisierung des Ist-Zustandes. Neben Aggressivität und Unruhe sind körperliche Symptome häufigster Grund für eine Übersiedlung in ein Pflegeheim. Zu den körperlichen Symptomen gehören Schluckstörungen
und Essbeschwerden, schwere Schlafstörungen, Störung des Tagnachtrhythmus und ausgeprägte Mobilitätseinschränkungen.
Was sind frühe Warnhinweise auf Demenz?
Typisch für Demenzerkrankungen ist eine schleichend oder teilweise akut auftretende Vergesslichkeit. Des Weiteren gibt es Schwierigkeiten mit gewohnten Handlungen. So kann es durchaus vorkommen, dass Zwischenfälle im Haushalt auftreten wie zum Beispiel Essen anbrennen lassen. Im weiteren Verlauf treten Sprachprobleme auf, zum Beispiel Wortfindungsprobleme, unkorrekter Satzbau und Verwendung einfacher Füllwörter. Im weiteren Verlauf kommt es zu räumlicher und zeitlicher Desorientierung (Verwirrung) auf. Es bestehen ferner Probleme im abstrakten Denken und die Betroffenen zeigen Veränderungen von Stimmung und Verhalten. Diese können sich in Form von Aggressivität oder Apathie äußern. Auch Veränderungen im äußeren Erscheinungsbild, d.h. wenn Menschen plötzlich ihre Kleidung verkehrt herum anziehen oder sich nicht mehr pflegen, können auf eine beginnende Demenzerkrankung hinweisen
Wie erfolgt die Diagnose einer Demenz?
Die Diagnose einer Demenz wird in drei Schritten durchgeführt.
Erkennen des typischen Symptommusters
Identifizieren des spezifischen Krankheitsbildes und Ausschluss anderer Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen
Erfassen von individuellen Problemen und erhaltenen Fähigkeiten
Die Demenz-Diagnostik umfasst:
Fremd- und Eigenanamnese
internistische und neurologische Untersuchungen
Laboruntersuchungen, Biomarker
Psychologische Leistungstests (z.B. Fragebögen, Mini mental Status Test, DemTect, Uhrentest)
Bildgebung des Gehirns (CT, MRT, PET, SPECT)
Lumbalpunktion
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Warum ist eine frühzeitige Diagnose wichtig?
Eine frühzeitige Demenz-Diagnose ist von Vorteil, weil möglicherweise andere, behandelbare Ursachen für die Beschwerden verantwortlich sind und entsprechend medizinisch behoben werden können. Ein weiterer Punkt ist, dass die Betroffenen und Angehörigen Zeit gewinnen, um sich auf Veränderungen einzustellen, Unterstützung und Hilfe anzunehmen, an Entscheidungsprozessen aktiv mitzuwirken, um somit die Lebensqualität stabil halten bzw. einer raschen Pflegebedürftigkeit vorbeugen zu können.
Welche Formen einer Demenz gibt es?
Primäre Demenzformen
Zu den primären Formen gehören degenerative Formen (80%) und nicht degenerative Formen (20%).
Degenerative Formen umfassen
die Demenz vom Alzheimertyp,
die vaskuläre Demenz,
die frontotemporale Demenz,
und die Lewy-Körperchen-Demenz.
Zu den nicht-degenerativen Formen gehören Demenzen, die durch
Sekundäre Demenzen entstehen durch außerhalb des Gehirns liegenden Erkrankungen oder Schädigungen. Wenn sie früh erkannt werden, sind sie in den meisten Fällen gut behandelbar.
Am häufigsten tritt die Demenz vom Alzheimertyp auf (70%). Die vaskuläre Demenz ist die zweithäufigste Form (20%). Die restlichen Demenzen, unter anderem die frontotemporale Demenz, machen ca. 10% aus.
Alzheimer-Demenz
Ist die häufigste Form der Demenz
1906 erstmals von Alois Alzheimer beschrieben
Es existieren zwei Typen: Alzheimer-Demenz vom frühem Beginn (unter 65 Jahren) und Alzheimer-Demenz vom späteren Typ (über 65 Jahre).
Typisch ist ein langsam schleichender Krankheitsverlauf.
Sie beginnt mit Merkfähigkeitsstörungen, Wortfindungsstörungen, später psychische und körperliche Beeinträchtigungen.
Der wichtigste Risikofaktor ist das Alter. Typisch für die Alzheimer-Demenz ist aber auch, dass die Symptome erst im letzten Drittel der Erkrankung auftreten.
Ursachen der Alzheimer-Demenz
Exakte Ursachen sind noch nicht genau erforscht, es zeigen sich jedoch typische strukturelle Veränderungen im Gehirn, dazu gehören:
Eiweißablagerungen (Betaamyloide Plaques)
Bildung fibrillärer Nervenbündel (TauProtein)
gestörtes Gleichgewicht bestimmte Botenstoffe im Gehirn (Acetylcholin, Glutamat)
Insgesamt zeigt sich bei der Alzheimer-Demenz ein fortschreitender Nervenzellentod, der sich bei der bildlichen äußerlichen Betrachtung in Form von Gehirnschwund (Hirnatrophien) darstellt.
Beeinträchtigungen bei Alzheimer-Demenz
Beeinträchtigungen werden nur im intensiven Gespräch deutlich, daher ziehen sich Betroffene im Anfangsstadium sehr häufig emotional zurück um nicht entblößt bzw. enttarnt zu werden. Man spricht im Volksmund von einer guten Fassade
Die leichte Alzheimer-Demenz (kognitive Phase) ist gekennzeichnet durch:
Störungen der Merkfähigkeit
Verlegen vertrauter Dinge
Wortfindungsstörungen
Vergessen von Terminen
Stimmungsschwankungen
Mittelschwere Verhaltensveränderungen bei Alzheimer-Demenz zeigen sich in:
psychischen Symptome wie Wahnvorstellungen und Angstzuständen
der Vernachlässigung der Körperpflege
einer falschen Wortwahl
ersten Verhaltensstörungen, zum Beispiel Unruhe und Umherwandern
Alltägliche Aufgaben können nicht mehr allein bewältigt werden
Schwere Beeinträchtigungen bei Alzheimer-Demenz (körperliche Phase) zeigen:
starke Störungen der Denkfähigkeit
zunehmenden Sprachverlust
Harn- und Stuhlinkontinenz
schwere Gangstörung bis hin zur Bettlägrigkeit
Der Demenzerkrankte kann nicht mehr alleine essen, sich waschen oder ankleiden.
Behandlung der Alzheimer-Demenz
Acetylcholinesterase-Hemmer sind wirksam in Hinsicht auf die Fähigkeit zur Verrichtung von Alltagsaktivitäten, die Besserung kognitiver Funktionen bei der leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz. Es sollte die Höchstdosis angestrebt werden. Die Auswahl der Acetylchilinesterase-Hemmer sollte sich nach Wirkung und Nebenwirkung richten. Sie können bei guter Verträglichkeit im leichten bis mittleren Stadium fortlaufend gegeben werden. Bei Langzeitbehandlung und klinischer Progredienz ins mittlere bis schwere Krankheitsstadium besteht bei Absetzen von Acetylcholinesterase-Hemmern ein Risiko für klinische Verschlechterung, daher kann das Absetzen nur dann erfolgen, wenn Nebenwirkungen auftreten. Das Umstellen auf einen anderen Acetylcholinesterase-Hemmer ist zulässig.
Es zeigt sich eine Wirksamkeit von Donepezil bei Alzheimer-Demenz im schweren Krankheitsstadium auf Kognition, Alltagsfunktionen und klinischen Gesamteindruck und für Galantamin auf die Kognition.
Memantin ist wirksam bzgl. der Kognition, Alltagsfunktionen und den klinischen Gesamteindruck bei Patienten mit moderater bis schwerer Alzheimer-Demenz und ist zu empfehlen. Es sollte jedoch nicht bei leichtgradiger Alzheimer-Demenz angewendet werden.
Kombination aus Acetylcholinesterase-Hemmer und Memantin: Für eine Add-on-Behandlung mit Memantin bei Patienten mit einer Alzheimer-Demenz im leichten bis oberen mittelschweren Bereich (MMST: 15-22 Punkte), die bereits einen Acetylcholinesterase-Hemmer erhalten, wurde keine Überlegenheit gegenüber einer Monotherapie mit einem Acetylcholinesterase-Hemmer gezeigt. Sie wird daher nicht empfohlen. Das gilt auch für Patienten mit mittelschwerer Alzheimer Demenz.
EIne Behandlung mit Ginkgo Biloba sollte in Betracht gezogen werden. Es gibt Hinweise auf die Wirksamkeit von Ginkgo Biloba EGb 761 auf Kognition bei leichter bis mittelgradiger Alzheimer-Demenz oder vaskulärer Demenz, ohne dass psychotische Symptomatiken auftreten.
Nicht wirksam und somit nicht zu empfehlen sind:
Piracetam
Nicergolin
Hydergin
Phosphatidylcholin (Lecithin)
Nimodipin
Cerebrolysin und Selegilin Rofecoxib
Naproxen
Diclofenac
Indomethac
Vaskuläre Demenz
Hierbei handelt es sich um die zweithäufigste Form der Demenz (15-20%) mit gefäßbedingten Gehirnschädigungen.
Kennzeichen der vaskulären Demenz:
meist plötzlicher Beginn und stufenhafter Verlauf
Häufig besteht ein zeitlicher Zusammenhang mit einem Schlaganfall
.
Häufig treten Mischformen aus Alzheimer-und vaskulärer Demenz auf (10-20 %).
Behandlung der Vaskulären Demenz
Eine Behandlung der typischen Risikofaktoren wie Diabetes mellitis, Adipositias, arterielle Hypertonie, Nikotinabusus ist zu empfehlen. Eine medikamentöse Therapie, die explizit gegen die vaskuläre Demenz eingesetzt werden könnte, ist aktuell nicht verfügbar. Thrombozytenaggregationshemmer sind am ehesten als Sekundärprophylaxe bei Koronarer Herzkrankheit oder Schlaganfällen zu sehen. Sie können jedoch eine zerebelläre Ischämie ( Verminderung oder Unterbrechung der Durchblutung des Kleinhirns) und somit eine Verschlechterung der bereits bestehenden vaskulären Demenz verhindern, bzw. bei bekannten Risikofaktoren die Entstehung vaskulärer Demenzen im Rahmen von Herzinfarkten
und Schlaganfällen vorbeugen.
Frontotemporale Demenz
Es findet ein Abbau von Nervenzellen im Vorderhirnbereich (frontotemporaler Lappen: Stirn, Schläfen) aus unterschiedlichen Ursachen statt.
Kennzeichen der frontotemporalen Demenz sind:
schleichender Beginn zwischen dem 50. 50. und 60. Lebensjahr
starke Verhaltensveränderungen, wie Beispiel Aggressivität, Maßlosigkeit, Enthemmung noch vor Beginn der kognitiven Störungen
Oft werden diese Verhaltensstörungen mit anderen psychischen Erkrankungen verwechselt. Die Pflege der Betroffenen gestaltet sich sehr schwierig, insbesondere wenn die Aggressivität überwiegt.
Behandlung der Frontotemporalen Demenz
Für diese Demenzform existiert leider keine wirksame medikamentöse Behandlung.
Lewy-Körperchen-Demenz
Es finden spezifische strukturelle Veränderungen im Gehirn statt (Ablagerungen von Alpha-synuclein-Körperchen, sogenannte Lewy-Körperchen), ähnlich wie bei der Alzheimer-Demenz.
Kennzeichen der Lewy-Körperchen-Demenz sind:
Schwankungen der geistigen Leistungen
detailreiche optische Halluzinationen
leichte Parkinsonsymptomatik (Zittern der Hände, Stürze unklarer Ursache, steife Gelenke)
Unverträglichkeit von Antipsychotika (Neuroleptika)
Behandlung Lewy-Körperchen-Demenz
Für die antidementive Behandlung der Lewy-Körperchen-Demenz existiert keine zugelassene oder ausreichend belegte Medikation. Versuche mit Rivastigmin und Donepezil können in Betracht gezogen werden.
Welche Risikofaktoren spielen eine Rolle?
Folgende Risikofaktoren werden angenommen:
Alter, insbesondere für die Alzheimer-Demenz
genetische Ursachen, Vorerkrankungen in der Familie
Auftreten von leichten kognitiven Störungen (MCI)
Rauchen, hoher Alkoholkonsum
fettreiche Ernährung, hoher Blutdruck
Vorerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus
Welche Folgen hat eine Demenzerkrankung?
Der Umgang mit der Diagnose Demenz ist für alle Betroffenen sehr schwierig. Eine sensible Vermittlung durch den Arzt und die Angehörigen ist daher sehr sinnvoll und wünschenswert. Der Betroffene selbst kann sein Recht auf Wissen einfordern oder auch ablehnen. Diesbezüglich ist die Autonomie des Patienten unantastbar.
Für den Patienten bedeutet solch eine Erkrankung eine erhebliche Beeinträchtigung der psychischen und körperlichen Leistungsfähigkeit sowie eine Veränderung im Sozialverhalten mit entsprechenden Konsequenzen für den Betroffenen wie auch für Angehörige und andere Beteiligte. Für die Angehörigen bedeutet die Erkrankung eines Familienmitgliedes an einer Demenz eine enorme Umstellung der eigenen Lebensweise, einhergehend mit Angst und Unsicherheit, objektiver und subjektiver Überlastung. Für die Pflegenden bedeutet das eine enorme Überlastung einerseits, andererseits befinden sie sich in der Auseinandersetzung zwischen Beziehungspflege und rechtlichen Anforderungen.
Auch für die Gesellschaft haben Demenzerkrankungen schwerwiegende Folgen. Für jede Gesellschaft ist es eine Herausforderung mit diesen Erkrankungen umgehen zu können, insbesondere den Betroffenen gerecht zu werden und ihnen eine Möglichkeit anzubieten am Leben teilzuhaben. Schwer betroffene Demenzerkrankte bedürfen einer sehr intensiven Pflege, diese geht natürlich mit enormen finanziellen Ausgaben einher.
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Kann man der Demenz vorbeugen?
Dazu gibt es verschiedene Hypothesen. Zweifelsohne ist eine gesunde Ernährung bestehend aus Obst und Gemüse, Fisch (mediterrane Küche) als gesund anzusehen und könnte somit insbesondere der Demenz vom vaskulären Typ entgegenwirken, weil sie das Risiko eines Schlaganfalls minimiert. Beweglichkeit in verschiedener Hinsicht, wie zum Beispiel Tanzen, kognitives Training, positive Lebenseinstellung und das Pflegen von Freundschaften kann kognitiven Abbauprozessen entgegenwirken und diese verlangsamen.
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Gibt es Medikamente, die gegen Demenz helfen?
Es existieren verschiedene Medikamente, die insbesondere im Anfangsstadium der Alzheimer-Demenz verordnet werden. Diese führen zu einer Verzögerung der Progredienz, aber können den Verlauf an sich nicht aufhalten. Bei Wahnvorstellungen, aggressivem Verhalten werden nicht selten verhaltens-modifizierende Medikamente wie Neuroleptika in niedriger Dosierung eingesetzt.
Bei solchen Symptomen ist die Behandlung individuell und richtet sich nach den Ausprägungen der jeweiligen Symptomatik.
Rehabilitation bei Demenz
Der Anspruch auf Rehabilitation setzt Behandlungsbedürftigkeit, Rehabilitationsfähigkeit und eine positive Rehabilitationsprognose voraus.
Auch bei fortgeschrittener Demenz ist bei bestehender Rehabilitationsfähigkeit eine positive Prognose für eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme nicht ausgeschlossen. Mit der stationären Behandlung könnte der Krankheitsverlauf günstig beeinflusst werden.
Die Rehabilitationsziele sind hier:
körperliche und geistige Aktivierung
soweit möglich Hilfe zur Selbsthilfe
Förderung einer ausreichenden physischen und psychischen Belastbarkeit
Verbesserung der Mobilität
Behandlung von Begleiterkrankungen wie Depressionen, Angstzuständen, Gangstörungen, psychotischer Symptomatik und Schlafstörungen
Verbesserung der Flüssigkeit und Nahrungsaufnahme
Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit im Rahmen der Erinnerungstherapie
Die Behandlung der Demenz innerhalb der Rehabilitation zielt zum einen auf die Förderung der Alltagsstrukturierung und allgemeinen Beschäftigung, sowie die Kompensation verloren gegangener kognitiver Fähigkeiten im Rahmen der Möglichkeiten der Patienten.
Auch die Förderung körperlichen Aktivitäten wird angestrebt, ferner eine Verbesserung der Schlafhygiene und der emotionalen Befindlichkeit. Dies kann im Rahmen von Ergotherapie, Physio- und Sporttherapie, Neuropsychologie sowie Musik- und Maltherapie geschehen.
Darüber hinaus spielt die Beratung und Begleitung der Angehörigen durch die Sozial- und Rehaberatung sowie die psychologische Abteilung eine wichtige Rolle und kann zur Entlastung der Angehörigen beitragen. Hier geht es um die Vermittlung praktischer und finanzieller Hilfen, die Vermittlung von Kontakten zu Selbsthilfegruppen und eine psychologische Beratung und Begleitung.