BMC setzt auf Value-Based Care – Reha fehlt im Impulspapier 25.11.2025

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Annabelle Neudam (Autor:in)
M. Sc. Health Care Management

Geschäftsführerin

DAS REHAPORTAL

Zuletzt aktualisiert: 26.11.2025 | Lesedauer: ca. 2 Min.

Der Bundesverband Managed Care (BMC) will Value-Based Healthcare (VBHC) im SGB V verankern und schlägt einen neuen sektorenunabhängigen Versorgungsbereich vor. Im Papier fehlt jedoch die explizite Nennung der Rehabilitation – obwohl Reha in vielen Behandlungspfaden entscheidend zu patientenrelevanten Ergebnissen beiträgt.

Der Bundesverband Managed Care (BMC) hat ein Impulspapier veröffentlicht, das einen neuen, sektorenunabhängigen Versorgungsbereich im SGB V vorsieht. Die Grundlage bildet das Konzept Value-Based Healthcare (VBHC). Leistungen sollen demnach künftig stärker nachweisbaren Nutzen für Patientinnen und Patienten aufweisen; entscheidend sind patientenrelevante Endpunkte wie Funktionsfähigkeit, Lebensqualität oder langfristige Gesundheitsverbesserungen.

Die Vorschläge beziehen sich auf eine Ergänzung der §§ 2 und 12 SGB V sowie auf Anpassungen bestehender Strukturen wie der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (§ 116b) und Selektivverträge (§ 140a). Ziel ist eine Versorgung entlang des gesamten Behandlungspfads und eine konsequente Ausrichtung auf Ergebnisqualität.

Auffällig ist allerdings: Die medizinische Rehabilitation wird im Impulspapier nicht ausdrücklich genannt. Gerade an der Schnittstelle zwischen Akutmedizin, Nachsorge und längerfristiger Begleitung spielt Reha jedoch eine zentrale Rolle für das Erreichen des von VBHC geforderten Patientennutzens.

Dabei existieren bereits praktische Ansätze, wie Outcomes in der Reha erhoben und genutzt werden können. Das REHAPORTAL erhebt seit mehreren Jahren Patient-Reported Outcome Measures (PROMs) in verschiedenen Indikationen und macht die Ergebnisse transparent. Diese zeigen deutlich, wie unterschiedlich Funktionsgewinne, Symptomverbesserungen und Lebensqualität in verschiedenen Einrichtungen ausfallen – ein Hinweis auf reale Unterschiede in der Versorgungsqualität.

Die Erfahrungen aus unseren PROMs-Erhebungen zeigen zudem, wie wertvoll rehabilitative Ergebnisdaten für eine patientenorientierte Versorgung sind. Sie machen sichtbar, welchen Beitrag Reha in vielen Versorgungspfaden zum Gesundheitszustand, zur Funktionsfähigkeit und zur Lebensqualität leisten kann. Diese Perspektive könnte eine hilfreiche Ergänzung für die weitere Ausgestaltung von Value-Based Healthcare sein; gerade weil Outcome-Daten aus der Reha wichtige Informationen über den Behandlungserfolg nach dem Akutaufenthalt liefern und damit zentrale Elemente eines VBHC-Ansatzes abbilden.