Connecting Digital Health: DMEA 2024 - Ein Rückblick 19.04.2024

Zuletzt aktualisiert: 25.11.2024 | Lesedauer: ca. 4 Min.

Vom 9. bis 11. April dieses Jahres fand die DMEA 2024, Europas führende Veranstaltung für Digital Health, statt. Mit einer eindrucksvollen Teilnehmerzahl von über 18.600 Personen, darunter mehr als 800 Aussteller:innen aus dem In- und Ausland sowie rund 350 hochkarätigen Speakern hat die DMEA erneut ihre Position als Treffpunkt für Innovationen und Expertise im Gesundheitswesen gestärkt.

Die Messe bot eine umfassende Plattform für den Austausch von Wissen, Ideen und Lösungen rund um die digitale Transformation im Gesundheitswesen. Von Telemedizin über künstliche Intelligenz bis hin zu digitalen Patientenportalen präsentierten die Aussteller:innen die neuesten Technologien und Innovationen, die die Zukunft der Gesundheitsversorgung gestalten werden.

Das Team des REHAPORTALS war mit einem Ausstellungsstand vor Ort und konnte zahlreiche Gespräche führen.

DMEA 2024 von außen in der Messe Berlin
© Messe Berlin GmbH

Zum Auftakt der DMEA-Tage hielt der Digitalexperte und Kolumnist Sascha Lobo eine Keynote, in der er die Bedeutung von Datenströmen für die digitale Transformation hervorhob. Lobo betonte, dass Gesundheit zu einem digitalen Lebensstil geworden sei und daher immer größere Datenströme generiere. Er forderte alle Teilnehmenden auf, darüber nachzudenken, wie KI (Künstliche Intelligenz) die verschiedenen Bereiche des Gesundheitswesens optimieren kann.

In einer weiteren Keynote von Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit, hob er die Bedeutung von Digitalisierung und KI für die Früherkennung von Krankheiten hervor. Er betonte, dass personalisierte Medizin durch KI ermöglicht werden müsse und dass KI in allen zukünftigen Gesetzen berücksichtigt werden sollte.

Am Mittwoch beleuchteten Inga Bergen und Friederike Gramm den Einfluss der Generation Z auf die Gesundheit und deren Digitalisierung. Sie betonten die Bedeutung sozialer Medien für die Verbreitung von Gesundheitsinformationen und die steigende Nachfrage nach digitaler Beratung im Bereich der psychischen Gesundheit, da die Hemmschwelle für Betroffene niedriger sei. Die Generation Z wird die erste Generation sein, deren Gesundheitsdaten permanent verfolgt werden. Dies kann für Prävention und Früherkennung in verschiedenen Leistungsbereichen genutzt werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die neue Generation eine angepasste Kommunikation benötigt. Nämlich Breite statt Tiefe. Junge Menschen wollen über den Tellerrand schauen und hinterfragen (Gesundheits-)Entscheidungen stärker als frühere Generationen.

In einer Podiumsdiskussion zur staatlichen Umstrukturierung des Gesundheitswesens wurden die Potenziale der neu geschaffenen Institutionen Digitalagentur und Kompetenzzentrum Interoperabilität (KIG) diskutiert. Im Mittelpunkt standen Fragen der Nutzerfreundlichkeit, der klaren Aufgaben- und Verantwortungsteilung sowie der Notwendigkeit, Prozesse zu Ende zu denken. Die Diskussion verdeutlichte auch die Herausforderung, Lösungen schnell auf den Markt zu bringen, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen. Die Bedeutung der Kommunikation mit verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen, einschließlich Ärzt:innen und Krankenhäusern, wurde ebenso betont wie die Messbarkeit von Fortschritten und die Balance zwischen Regulierung und Wettbewerb. Kritisiert wurde auch, dass viele Prozesse, wie das Abrufen und Laden von Daten, immer noch zu lange dauern.

Zum Abschluss des Mittwochs nutzte DAS REHAPORTAL den Länderempfang der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg, um bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen.

DAS REHAPORTAL Team mit Kolleg:innen der Branche

Eine Sitzung am Donnerstag widmete sich dem Thema "Green Health" und betonte die Notwendigkeit, die Gesundheitsversorgung nachhaltiger zu gestalten. Der Wandel von der reinen Krankenversorgung hin zur Förderung von Wohlbefinden und Umweltgesundheit wurde ebenso diskutiert wie die Reduzierung von Einwegprodukten und eine bessere Abfalltrennung im Gesundheitswesen.

Einer der Referenten, Thomas Hagemeijer, Lead bei TLGG consulting, fasste gut zusammen, warum wir „Green Health“ brauchen:

  • Das Gesundheitswesen ist nicht grün.
  • Das Gesundheitswesen kann sich nicht gegen ein "3+ Grad-Szenario" versichern.
  • Der Gesundheitssektor hat die Finanzkraft (gemessen am globalen BIP), um etwas zu bewegen.

Der Übergang von der Krankenversorgung zur Gesundheitsversorgung und schließlich zu „one health“ muss das Ziel aller sein.

Die drei Tage waren geprägt von spannenden Diskussionen, informativen Vorträgen und wertvollen Einblicken in die Zukunft des digitalen Gesundheitswesens. Wir freuen uns über die guten Gespräche und sind gespannt auf die nächsten Schritte und Entwicklungen in diesem Bereich. Bis zur nächsten DMEA!

Portrait von Annabelle Neudam
M. Sc. Health Care Management

Geschäftsführerin

DAS REHAPORTAL