6. Forum Qualitätskliniken 01.07.2015

Zuletzt aktualisiert: 25.11.2024 | Lesedauer: ca. 5 Min.

Gemeinsame Veranstaltung mit der IQMG-Jahrestagung

Voneinander lernen und das Wesentliche im Blick behalten – so könnte man das Fazit des 6. Forums Qualitätskliniken, das am 23. und 24. Juni 2015 in Berlin stattfand, formulieren. Unter dem Motto „Akut und Reha: Gemeinsam für Qualität und Transparenz“ wurde die Veranstaltung zum ersten Mal gemeinsam mit dem Institut für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (IQMG) ausgerichtet.

Dr. Roland Dankwardt eröffnete das Forum mit der Kernaussage, dass der Austausch zum Thema Qualität nicht nur in politischen Debatten und geplanten Gesetzgebungsverfahren, sondern auch in der öffentlichen Diskussion spürbar zugenommen habe. An der Vielzahl der Bemühungen, Qualität und Versorgung transparent und verständlich zu machen, sei dies gut erkennbar. Es gehe aber darum, die Versorgung der Menschen stetig zu verbessern, denn nur das, was beim Patienten ankomme, zähle wirklich. Den Blick auf das Wesentliche richtend, stand auch das erste Plenum ganz bewusst unter dem Titel „Das Bild hängt schief: Wo bleibt der Patient im ordnungspolitischen Rahmen?“, welches Stefan Deges mit Witz und Sachverstand moderierte. Dr. Christof Veit betonte, dass es dem IQTiG nicht allein um Qualitätssicherung, sondern um die Verbesserung der Patientenversorgung gehe. Zuhören sei die Devise. Auch Dr. Andreas Köhler gab zu bedenken, dass die gemeinsame Selbstverwaltung das Patientenwohl nur noch unscharf im Blick habe. Dr. Ilona Köster-Steinebach zeigte sich überrascht, Herrn Dr. Köhler in so vielen Punkten zustimmen zu können. Nützt die heutige Qualitätssicherung wirklich den Patienten? Ihr Fazit: „Wir müssen erst einmal wissen, was Patienten überhaupt interessiert.“ Maria Nadj-Kittler unterfütterte die Bedeutung von Patientenerfahrungen mit den Möglichkeiten der methodischen Erfassung. Vor allem käme es auf die Kommunikation von Ärzten und Pflegenden mit den Patienten an. Ulrich Theißen stellte die DRV-Berechnungsmatrix für die Qualitätssicherung in den Zusammenhang zur Frage „Der zufriedene Patient – ein lohnender Patient?“. Gute Reha müsse sich eben auch lohnen. Hedwig François-Kettner erweiterte den Blickwinkel um Maßnahmen zur Förderung der Patientensicherheit. Michael Franz zeigte den Teilnehmern unterhaltsam und plakativ, wie sich Sichtweisen ändern, sobald man beispielsweise selbst vom Profi in die Patientenrolle wechseln muss.

In den acht parallel stattfindenden Workshops gaben Vielfalt, Erfahrungsaustausch und das Verknüpfen von Theorie und Praxis den Ton an.

Der Blick fürs Wesentliche war am Abend ganz eindeutig auf das Get-together gerichtet. Im Restaurant Nola’s am Weinberg sollte das abendliche Grillen mitten in Berlin eigentlich unter strahlend blauem Himmel stattfinden. Das launische Wetter ließ die Teilnehmer allerdings eher ein Plätzchen im stilvollen Inneren des Schweizer Restaurants suchen. Kerzenschein, feines Essen, bunte Cocktails und entspannte Unterhaltungen ließen den Tag ausklingen.

Die Moderation des zweiten Veranstaltungstags übernahm Prof. Edmund Neugebauer. Im morgendlichen Plenum ging es um den Zusammenhang von Zufriedenheit und Qualität. Petra Tönnesen beleuchtete hierbei den Aspekt der Mitarbeiterzufriedenheit. Dr. Hans-Jürgen Bartz und Prof. Christian Ringle stellten Möglichkeiten und Analysen der Patientenzufriedenheitsbefragung vor, und Dr. Jan-Frederik Marx stellte den Zusammenhang zwischen Zufriedenheit und Wirtschaftlichkeit her. Interessierte Fragen aus dem Publikum zeigten deutlich die Praxisrelevanz des Themas.

Auch in diesem Jahr nutzten zahlreiche Praktiker aus Kliniken und Rehaeinrichtungen die Möglichkeit, ihre Best-Practice-Modelle in der Qualitätsarena auf der imposanten Galerie des Umweltforums (einer ehemaligen Kirche) und in der Speakers’ Corner vorzustellen. Den Publikumspreis unter den Praxisbeispielen gewann in diesem Jahr das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf mit dem Thema „Ermittlung von Medikationsfehlern“.

Lutz Herkenrath hielt ein eindrucksvolles Plädoyer für aktives Change Management: den Wandel gestalten statt leiden! Die erste Botschaft kam von Wilhelm Busch: „Wenn einer, der mit Mühe kaum gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, dass er ein Vogel wär, so irrt sich der!“ Die gute Nachricht: Wandel ist dennoch möglich! Lutz Herkenrath teilte seine fünf Schritte zur Veränderung mit dem aufmerksamen Publikum. Die abschließende Botschaft „Ich bin ein Anfänger!“ rundete das diesjährige 6. Forum Qualitätskliniken ab. Der dazugehörige leuchtend grüne Anstecker ruft dazu auf, jederzeit lernbereit zu bleiben und neue Blickwinkel zuzulassen.

Geschäftsführer vor Logowand spricht in Mikrofon.
Gewinner stehen auf der Bühne und werden geehrt
Präsentation Lutz Herkenrath
Blick in den Veranstaltungssaal
Teilnehmer applaudieren im Saal.
Blick in den Veranstaltungssaal
Zusammenkommen der Teilnehmenden bei gutem Wetter
Blick in den Veranstaltungssaal
Workshopraum und Teilnehmende
Workshopleiterin vor Flipchart
Portrait von Friederike Preuß

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