Seit Mitte August bietet die Paracelsus-Roswitha-Klinik tiergestützte Therapie unter anderem mit Alpakas auf dem Klinikgelände und im Kurpark an. Wo es bisher bereits eine hundegestützte Psychotherapie für die Patientinnen und Patienten der Klinik gab, kommt nun die Arbeit mit Alpakas hinzu. Ein außergewöhnlicher Therapiebaustein, der durch die Kooperation mit dem Therapiehof „Oscars House“ und dem Reittherapeut und Hofbesitzer Heiko Bock zustande kommt.
Bei der tiergestützten Therapie geht es darum, dass Tier und Mensch zu einem Therapiepaarwerden und die Zusammenarbeit mit dem Tier positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen hat. Daher können Tiere auch bei psychischen Erkrankungen eine wichtige therapieunterstützende Rolle spielen.
Insgesamt 24 Patienten können in drei Kleingruppen mit den Tieren arbeiten. Nicht nur Alpakas sind Teil der therapeutischen Teams, sondern auch Pferde, Lamas, Esel und Kamele. Das ermöglicht eine individuell zugeschnittene Therapie nicht nur an einem Tag, sondern über den Aufenthalt in der Reha verteilt und mit dem jeweils passenden Therapietier.
Vor allem bei psychisch erkrankten Menschen mit Depressionen, Angststörungen oder emotionalen Störungen kann die tiergestützte Therapie helfen. Ziel ist die Verbesserung der kognitiven und (psycho-)sozialen Kompetenzen. Die Arbeit mit Tieren fördert bei den Patienten das Selbstwertgefühl, das Sozialverhalten und die verbale sowie nonverbale Kommunikation. Die Patienten lernen, Verantwortung für das Tier zu übernehmen und Grenzen zu setzen. Wichtiger Leitsatz dabei: Sprich mit dem Tier nett, liebevoll, aber konsequent. Und gegen ein weiches, warmes Fell, das sich zum Ankuscheln eignet, haben die Patientinnen und Patienten in der Regel nichts einzuwenden.