Patientenperspektive für die Zukunft | Publikation Bertelsmann Stiftung 08.01.2024

Zuletzt aktualisiert: 22.08.2024 | Lesedauer: ca. 3 Min.

In einer patientenzentrierten Gesundheitsversorgung steht der Mensch im Mittelpunkt, und die Qualität der Versorgung wird anhand des Ergebnisses aus Sicht der erkrankten Menschen gemessen. In Deutschland ist die Einbeziehung der Patientenwahrnehmung, insbesondere in Form von Patient-Reported Outcomes (PROs), noch nicht selbstverständlich.

Die Bertelsmann Stiftung hat im November 2023 eine Publikation veröffentlicht, die sich umfassend damit auseinandersetzt, wie PROMs in Zukunft Einfluss auf die Patientenversorgung nehmen können und welche Potenziale in diesem Thema liegen. Mit neun Praxisbeispielen ermutigen die Porträts dazu, die Ärmel hochzukrempeln und ins Tun zu kommen – und vor allem Patientinnen und Patienten direkt einzubinden. In der Publikation werden Menschen und Institutionen vorgestellt, die sich auf den Weg gemacht haben, die Patientenperspektive zu berücksichtigen, und beschreibt ihre Erfahrungen, Herausforderungen und die Veränderungen durch PROs für Patienten und Gesundheitsdienstleister. Aus den Best Practice Beispielen lassen sich Erfolgsfaktoren ableiten, die allen Projekten gemeinsam sind und als Inspiration dazu dienen sollen, die Transformation des Gesundheitswesens hin zu mehr Patientenorientierung mit Schwung anzugehen.

Auch das REHAPORTAL wird in „Patient-Reported Outcomes - Wie die Patientenperspektive die Versorgung transformieren wird“ vorgestellt. In einem Hintergrundgespräch mit der Geschäftsführerin Annabelle Neudam wurden die Auswahl der Befragungsinstrumente, Methoden der Datenerhebung, Fallstricke und Learnings und die Voraussetzungen für eine patientenverständliche Darstellung in einem Public Reporting Portal beleuchtet.

Therapeutin und Patienting im Einzelgespräch

Neben dem unbedingten Willen, Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt der Versorgung zu rücken, braucht es zwingend klare Führungsentscheidungen. Die Einführung von Befragungsinstrumenten, die sich stärker um die Patientenmeinung drehen, bringen unwiderrufliche Change-Prozesse auf den Weg. Wenn diese nicht klar strukturiert und von der Führung einer Klinik oder eines Gesundheitsdienstleisters gewollt sind, gestaltet sich die Umsetzung schwierig. Dies zählt klinikseitig zu den Erfolgsfaktoren für die Einführung von PROs.

Portrait von Annabelle Neudam
Es braucht Führungsentscheidungen und klare Verantwortlichkeiten für die Erhebung und die Nutzung von PROs.
Annabelle Neudam, Geschäftsführerin bei Qualitätskliniken.de

Will man Ergebnisse solcher Befragungen nicht nur in der Klinik direkt, sondern auch für die Öffentlichkeit verfügbar machen, ist Einfachheit erfoderlich. Resultate müssen verständlich formuliert, grafisch gut aufbereitet und für Patienten gut auffindbar publiziert werden. Erst dann macht Public Reporting Sinn und kann dazu beitragen, Patienten bereits bei der Wahl einer Gesundheitseinrichtung zu unterstützen.

Die Publikation ist kostenfrei bei der Bertelsmann Stiftung bestellbar. Neben der Broschüre findet man auf der Webseite weitere spannende Informationen rund um die qualitätsorientierte Steuereung von Gesundheitsversorgung.

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Portrait von Annabelle Neudam
M. Sc. Health Care Management

Geschäftsführerin

DAS REHAPORTAL