Eine junge, sportliche Patientin leidet an einem Post-Covid-Syndrom. So bezeichnen Wissenschaftler Symptome, die auch drei Monate nach der akuten Erkrankung noch festgestellt werden oder überhaupt erst auftauchen.
Viele der Patientinnen und Patienten, die mitunter auch nur einen leichten Verlauf der Krankheit durchgemacht haben und eigentlich nicht zu einer Risikogruppe für Grippeerkrankungen zählen, finden sich Monate nach der Genesung mit diffusen Beschwerden konfrontiert. Dies ist besonders tückisch, weil sich Post-Covid-Betroffene ihrer Spätfolgen oft nicht bewusst sind und das Bewusstsein in der Bevölkerung für Langzeitfolgen noch sehr gering ist. Sowohl die sehr unterschiedlichen Beschwerden wie
als auch das fehlende Krankheitsbewusstsein machen eine Diagnose schwierig und die Krankheit so schwer greifbar.
Mediziner haben jetzt einen Post-Covid-Check entwickelt, um die Behandlung dieser Fälle zu verbessern. Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum und die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (GBW) haben das Versorgungsangebot für Beschäftigte im Gesundheitsbereich konzipiert. Bei der Behandlung von Post-Covid-Fällen arbeitet die Klinik künftig mit der Schwesterklinik in Bad Reichenhall zusammen, die über Erfahrungen in der spezialisierten Rehabilitation von Post-Covid-Patienten verfügt.
Dabei ist es besonders wichtig, dass die Mediziner sich fachübergreifend austauschen. Dies tun sie in sogenannten Fallkonferenzen und laden dabei auch Kollegen aus anderen Fachbereichen ein. Neben der Lungenheilkunde sind auch Neurologie und Kardiologie Disziplinen, die bei der Diagnose und der Entwicklung von passenden Behandlungskonzepten helfen können.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch die Asklepios Klinik Schaufling . Die neurologische Fachabteilung der Klinik hat seit Beginn der Pandemie bereits viel Erfahrungen mit schweren Krankheitsverläufen nach einer Covid-19 Erkrankung. Der Chefarzt Neurologie und Ärztlicher Direktor der Rehaklinik, Dr. Helge Matrisch, erläutert die Zusammenhänge: „Bei einem schweren Verlauf kann es bereits während des akutstationären Aufenthaltes zu einer Critical Illness Neuropathie kommen, also einer Nervenschwäche in Folge schwerster Erkrankungen wie sie bei beatmeten Covid-19 Patienten regelhaft vorliegen. Damit einher geht ebenso häufig ein Schwund an Muskelmasse, dies nennt man eine Critical-Illness Myopathie.“ Alleine deswegen ist eine Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen wichtig. Lungenheilkunde und Neurologie arbeiten Hand in Hand. Und auch die Kardiologie wird einbezogen, da in selteneren Fällen auch das Herz nach einer Covid-19 Erkrankung betroffen sein kann. Die Multisystem-Erkrankung kann in einer fachabteilungsübergreifenden Rehabilitation gut begleitet werden.
Die Tagesschau fasst die Herausforderungen einer jungen Patientin in einem Bericht zusammen und begleitet sie durch Ihren Behandlungsweg.
"Bei manchen Patienten flammen sechs Monate nach ihrer Akut-Erkrankung solche Beschwerden auf, dass sie sogar stationär behandelt werden müssen", beobachtet Pneumologe Rembert Koczulla von der Schön-Klinik Berchtesgadener Land, einer Reha-Klinik speziell für Covid-Patienten. In der Reha-Klinik für Lungenheilkunde im oberbayerischen Schönau am Königssee trainieren Patientinenn und Patienten ihre Muskulatur, ihre Ausdauerfähigkeit, ihr Lungenvolumen.
Zu den Angeboten von spezialisierten Rehakliniken gehört eine Vielfalt an Therapien, die sich positiv auf die Erkrankung auswirken: