Herausforderung für Kliniken: CORONA-Beatmungspatienten 14.04.2020

Zuletzt aktualisiert: 02.05.2024 | Lesedauer: ca. 3 Min.

Fast alle Regierungen sind derzeit bemüht, Beatmungsgeräte zur Behandlung von Covid-19 Patienten anzukaufen. Die in deutschen Krankenhäusern zur Verfügung stehenden Beatmungsgeräte wurden so z. B. innerhalb kürzester Zeit von 20.000 auf nun 30.000 aufgestockt. Mittlerweile gibt es aber erste Erkenntnisse, dass die künstliche Beatmung nicht zwangsläufig zu einer geringeren Sterblichkeitsrate führt. So melden Londoner Krankenhäuser, dass nur etwas mehr als 33 Prozent der Intubierten das Krankenhaus lebend verlassen konnten. Noch schlechter sind die in ersten Studien erfassten Überlebensquoten aus Seattle (18 Prozent) und aus Wuhan mit 13,6 Prozent, wie etwa Focus Online berichtet. Bei beatmeten Patienten aufgrund anderer Erkrankungen der Atemwege hingegen liegt die Überlebensquote zwischen 50 und 60 Prozent (AP News).

Warum die Beatmung von Patienten bisher nicht zu dem gewünschten Erfolg führt, ist bislang nicht klar. Ebenso ist nicht geklärt, ob die Sterblichkeit ohne Beatmung nicht sogar noch höher wäre. Bisher bekannte Risiken im Zusammenhang mit der Intubation könnten aber eine Rolle spielen:

  • Falsche Beurteilung, ab wann eine künstliche Beatmung notwendig ist
  • Verletzungen an der Lunge durch das Einführen des Schlauches
  • Lungenentzündungen durch Bakterien, Viren oder Pilze - welche vermehrt durch die Intubation in den Körper gelangen (beatmungsassoziierten Pneumonie)

Zur Vermeidung von Infektionen durch die künstliche Beatmung hat das Robert-Koch Institut konkrete Empfehlungen veröffentlicht. Insbesondere müssen Mitarbeiter zum Thema Beatmung geschult sein, um Verletzungen und Infektionen zu vermeiden. Die Schulung der Mitarbeiter stellt die Kliniken in Deutschland momentan aber vor große Herausforderungen. Weiteres Pflegepersonal und Ärzte müssen kurzfristig im Umgang mit Beatmungsgeräten geschult werden, um auf eine mögliche Steigerung von zu beatmenden Patienten reagieren zu können.

Aktuell bietet z. B. das AQAI Simulationszentrum Mainz interaktive Webinare für Pflegende und Ärzte an. Die Kurse sind modular aufgebaut und thematisieren unterschiedliche Beatmungssituationen und Patientenszenarien. Auch die Teilnahme an kostenlosen Schnupperwebinaren ist möglich - nächster Termin:

  • Freitag, 17.04.2020, 10 Uhr, Grundlagen Beatmung

Eine Anmeldung kann formlos (lediglich Nennung des gewünschten Kurstermins, Name und E-Mail-Adresse) per Mail an info@aqai.de erfolgen.

Welt: Sterberate bei CORONA-Beatmungspatienten gibt Rätsel auf
Portrait von Alexander Mühlhause
M.A. Business - Health Management

Leiter Projektmanagement und Finanzen

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