Deutscher Preis für Patientensicherheit 2022 - Die Preisträger:innen 24.05.2022

Zuletzt aktualisiert: 04.09.2024 | Lesedauer: ca. 3 Min.

Am 12. Mai 2022 verlieh das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) zum neunten Mal den Deutschen Preis für Patientensicherheit. Die Verleihung der Preise erfolgte im Rahmen der „Nacht der Patientensicherheit“ am Ende des ersten Kongresstags der APS-Jahrestagung. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern ECCLESIA, INWORKS, MSD und THIEME und einer hochkarätig besetzten Jury wurden die Preisträger:innen des diesjährigen Preises ausgewählt und am Abend der Veranstaltung gekürt.

Wir hatten die Ehre gleich vier herausragende Ideen zur Verbesserung von Patientensicherheit zu feiern. Es ist etwas ganz Besonderes, wenn man seine Arbeit dem widmet, innovative Ansätze zu entwickeln, die Patientensicherheit in der eigenen Einrichtung oder Praxis bestärken.
Dr. Ruth Hecker, Vorsizende des APS e.V., Fachärztin für Anästhesiologie und Chief Patient Safety Officer, Universitätsmedizin Essen

Den ersten Platz belegte das Projekt ‚Renal Pharmacist‘ – Etablierung und Vernetzung der stationären pharmazeutischen Betreuung von niereninsuffizienten Patienten an vier Standorten in Deutschland. Preisträgerin Dr. Sarah Friederike Seiberth des LMU Klinikums München arbeitete mit ihrem Team an der Arzneimitteltherapiesicherheit. Niereninsuffiziente Patient:innen gehören zu einer besonders vulnerablen Gruppe, da die eingeschränkte Nierenfunktion schneller zu kritischen Nebenwirkungen von Arzneimitteln führen kann. Die Einbeziehung eines Apothekers oder einer Apothekerin mit speziellem Fokus auf Patient:innen mit eingeschränkter Nierenfunktion kann die Patientensicherheit deutlich erhöhen. Im Projekt arbeiten erstmals vier Standorte in einem Netzwerk von Renal Pharmacists in Deutschland zusammen.

Den zweiten Platz gewann Dr. Winfried Alsdorf vom Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg.mit dem Thema: Etablierung und Validierung einer standardisierten Dokumentation der Supportivtherapie bei Chemotherapie mit hochdosiertem Methotrexat. Hierbei soll schwerwiegenden, lebensbedrohlichen Nebenwirkungen der Chemotherapie durch standardisierten Einsatz von Checklisten und Dokumentationen stark verbessert werden.

Auf Platz 3 landeten Dr. Oliver Keil, Katja Brunsmann und Dr. Christiane Beck von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover. Ihr Projekt: Verbesserung der Patientensicherheit durch die Einführung eines strukturierten Team Briefings unmittelbar vor der Einleitung einer Kinderanästhesie. Das präoperativen Anästhesiebriefing schafft eine Sicherheitskultur, die Komplikationen durch Fehlkommunikation vermeidet.

Einen Sonderpreis gewinnt das Autorenteam aus Dr. Carl Schick, Fabio Walther und Prof. Dr. Michael Heesen vom Kantonsspital Baden (Schweiz). Es geht um  Speaking-Up – also auf drohende Fehler während eines Eingriffs oder einer Behandlung aufmerksam zu machen. Die Untersuchung zu den „Auswirkun-
gen eines 22-monatigen, mehrstufigen Implementierungsprogramms auf das Speaking-up-Verhalten in einer akademischen Anästhesieabteilung" überzeugte die Jury.

Der Deutsche Preis für Patientensicherheit wird auch 2023 wieder verliehen. Die Ausschreibung startet im August 2022.

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Portrait von Annabelle Neudam
M. Sc. Health Care Management

Geschäftsführerin

DAS REHAPORTAL